Als das Bogenfest 2022 zum ersten Mal über die Bühne ging, war der Andrang riesig: Es war die erste große Veranstaltung in der Stadt nach der pandemiebedingten Pause. „Wir hatten das Glück, dass wir von Anfang an mehr Besucher:innen hatten als erwartet, und das hat sich dann einfach immer so weitergespielt und ist inzwischen eigentlich zu einem Stadtfest geworden, hinter dem sowohl die Stadt als auch die Szene selbst steht“, erklärt David Prieth, Obmann des Kulturvereins Bögen Innsbruck, der das Event in Kooperation mit dem Innsbruck Marketing ausrichtet. Das unterstreicht auch sein Vereinskollege Jakob Winkler: „Eigentlich wollen wir ja damit etwas aufbauen, als gutes Beispiel, wie eine Stadt mit der Subkultur zusammenarbeiten und ein richtig großes Ding auf die Beine stellen kann.“ Das gelinge, aber trotzdem sei es jedes Jahr wieder eine Frage, ob es weitergehen könne. „Das Bogenfest hat eine Dimension angenommen, bei der uns allen schwindelig wird, aber gleichzeitig können wir es nicht lassen.“
Immer beliebter.
Erwartet werden heuer mehrere zehntausend Besucher:innen – aus der Stadt selbst, Tirol und darüber hinaus, wie eine Besucherstrom-Analyse mit einem Mobilfunkanbieter bei der letztjährigen Ausgabe zeigte. Das wecke auch zunehmend Interesse außerhalb der Bogenmeile, sagt Prieth. „Wir müssen sehr vielen absagen inzwischen, nicht aus Bosheit, sondern weil wir den Fokus auf die Bogenmeile legen wollen – die Leute, die wirklich da arbeiten, da ansässig sind, haben einfach das Vorrecht, dabei zu sein.“ Das inkludiere nicht nur die Clubs, Lokale und Kulturbetriebe, sondern zum Beispiel auch das Altersheim Nothburgaheim und die HBLA, die heuer erstmals dabei sind, oder etwa die Kirchenbeitragsstelle, die Festivalseelsorge macht. Am Ende gehe es nicht nur darum, eine große Party zu schmeißen, sondern vor allem darum, einen öffentlichen Raum zu beanspruchen und alle sichtbar zu machen, die in der Gegend arbeiten und leben.