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Veggie Hotspot

Das Blum hat im Sommer eröffnet und ist zum vegetarischen Highlight der Stadt avanciert. 6020 hat sich genauer angeschaut, was es so zu bieten hat.

Der Kürbis war auf den Punkt geröstet – Zatar tat das Übrige.

Die Erwartungen waren da, als es im Sommer letzten Jahres hieß, dass das Green Flamingo im Fürstenweg 7 durch ein anderes vegetarisches Restaurant namens Blum beerbt wird. Die Betreiber:innen waren aus dem Marta unter den Bögen mit einem neuen Konzept hergezogen. War das Green Flamingo noch ein legeres, hippes Restaurant, das auf vegane Küche setzt, die mit Fastfood kokettiert, gab sich das Blum zwar auch hip, aber suchte seine Position eher in der Richtung Fine-Dining.

Die Karte bietet ein Sharing Menu für 45 Euro pro Person, aber auch Vor-, Haupt- und Nachspeisen sowie Beilagen nach Wahl an. Wir entscheiden uns für gebackenen Lauch sowie Rosenkohlsalat zum ersten Gang – beides Highlights. Die Speisen kommen zwar frisch, aber circa auf Zimmertemperatur daher. Gut gewürzt, abgeschmeckt und in der Konsistenz vielfältig.

Süßes oder Fades?

Nachdem die Latte recht hoch liegt, werden die Hauptspeisen (Rohnen-Kichererbsen-Laiberl für 14 Euro und gerösteter Butternusskürbis für 14,50 Euro) samt Beilagen (Pastinakenpüree für 7,5 Euro und Mac'n’Cheese-Würfel für 8,5 Euro) etwas strenger beäugt. Geschmacklich erinnern die Laiberln ein wenig an Falafel, sind nicht zu trocken und dennoch fest. Der Butternusskürbis ist schlicht. Dafür auf den Punkt genau geröstet, sodass der Geschmack wirklich gut zum Vorschein kommt, Zatar rundet ihn noch mal ab. Das Pastinakenpüree ist in seiner Konsistenz leicht. Die etwas zu groß geratene Portion wird mit der Zeit nicht fad, aber irgendwann leider etwas ölig. Dennoch absolut ein Highlight der Karte. Dann sind da noch die Mac’n’Cheese-Würfel, die da irgendwie nicht dazupassen. Jeder Fastfood-Fan wird sich freuen, aber die Beilage tanzt dermaßen aus der Reihe, dass man nicht ganz versteht, was das soll.

Auch die Nachspeise kann man sich nach dem recht ergiebigen Essen getrost sparen. Nicht nur, weil es eh schon genug ist, sondern weil der letzte Gang hier einfach nichts Besonderes ist. Die armen Brot-Retter sind ein wenig zu arm und simpel gehalten. Der Kokos-Sago-Pudding ist in seiner Konsistenz etwas zu latschert, geschmacklich auch eher auf der unaufgeregten Seite zu verorten.

Insgesamt aber lohnt sich ein Besuch im Blum allemal. Vor allem, wenn es mal gesünder, vegetarischer und besonderer werden darf. Deplatziert fühlt man sich nicht.

Der Service im Blum ist by the way top! Nicht zu aufdringlich, dafür freundlich und aufmerksam.

Die Vorspeisen sind das Highlight im Blum.
Die Nachspeise kann man sich getrost sparen.
Die Laiberln erinnern an Falafel.
Fotos: 6020-Archiv