Urlaub in Italien
Fragt man Innsbrucker:innen nach ihrem Lieblingsrestaurant, wird oft das Le Murge genannt. Wir haben undercover getestet, ob der Italiener am Wiltener Platzl seinem Ruf immer noch gerecht wird.

Fragt man Innsbrucker:innen nach ihrem Lieblingsrestaurant, wird oft das Le Murge genannt. Wir haben undercover getestet, ob der Italiener am Wiltener Platzl seinem Ruf immer noch gerecht wird.
Klein, laut, gemütlich: So kann man das Ambiente im Le Murge beschreiben. Obwohl wir unter der Woche kommen, hätten wir ohne Reservierung keine Chance auf einen Tisch. Jeder Zentimeter des Lokals wird genutzt, teilweise sitzen kleine Gruppen auch mit Fremden am Tisch, aber das scheint niemanden zu stören: Der Geräuschpegel ist laut genug, um eine Illusion von Privatsphäre aufrechtzuerhalten.
Klein, aber gut.
Essen wählen ist im Le Murge unkompliziert: Es gibt jeden Abend ein Fisch-, ein Fleisch- und zwei Pastagerichte, Antipasti zur Vorspeise und zwei Desserts, nicht mehr, nicht weniger. Was genau es gibt, erfährt man von einem Mitarbeiter, der sich an den Tisch setzt und die Speisen erklärt.
Wir teilen zum Start den Antipastiteller (18 Euro), der mit eingelegtem Gemüse, Käse, Meeresfrüchten und Wurst mehr als ausreichend ist für zwei Personen, und wählen dann die Tortellini mit Artischocken und das Bistecca mit Gemüse und Polenta (38 Euro). Etwas später stellt sich heraus, dass die Tortellini aus sind, deshalb switchen wir zu den Tagliatelle mit Pesto (20 Euro) und bekommen als Entschuldigung eine Runde Weißwein aufs Haus. Während die Vorspeise schnell am Tisch ist, müssen wir auf den Hauptgang mit
45 Minuten relativ lange warten – aber es lohnt sich: Das auf Tomatensauce servierte Fleisch und das Gemüse sind perfekt gegart, das Pesto definitiv selbst zubereitet und so aromatisch, dass man es schon von Weitem riecht, die Portionen beide großzügig. Einziges kleines Manko: Die Tagliatelle sind eine Spur zu al dente.
Süßes Ende.
Zum Abschluss gibt es hausgemachtes Tiramisu – möglicherweise das beste Innsbrucks – und in Schokocreme gewälzte, klassisch mit Sahne gefüllte Profiteroles. Man muss nicht einmal die Augen schließen, um das Gefühl zu haben, gerade im Italienurlaub zu sein. Beim Zahlen werden wir informiert, dass die Nachspeisen und Espressi wegen der langen Wartezeit auf die Hauptgänge ebenfalls aufs Haus gehen, was unterstreicht, warum das Lokal so beliebt ist: Hier stimmt vom Essen bis zum Service alles.