6020: Wie wurdest du zum Kochkolumnisten? Flo Seidl: Ich stamme aus einer kochbegeisterten Familie, die mir den Respekt vor hochwertigen Zutaten und das Offensein für unterschiedliche Geschmäcker vermittelt hat. Nach wie vor ist Kochen ein Teil meines Lebens, der mir unfassbar viel Freude macht. Die Idee für eine Kochkolumne im 6020 gab es schon bald nach dessen Gründung, und nachdem ich schon für die Schülerzeitung von 6020-Herausgeber Michael Steinlechner geschrieben hatte, kam eines zum anderen.
Kannst du dich noch an das erste Rezept deiner Kolumne erinnern? Das war Risotto Milanese. Ich liebe Gerichte, die mit wenigen Zutaten auskommen, aber durch ihre Zubereitung und die Qualität der Produkte richtig glänzen. Ein Risotto braucht nicht viel: guten Reis, eine gute Suppe und vor allem Geduld, denn die cremige Konsistenz entsteht beim langsamen Rühren. Es fasziniert mich, wie aus einfachsten Bestandteilen so toller Geschmack entsteht.
Von der Idee bis zum fertigen Rezept machst du alles selbst – bist Koch, Foodstylist und Fotograf in einer Person. Klingt ganz schön stressig! Natürlich ist das manchmal herausfordernd, weil man alles gleichzeitig machen muss: kochen, anrichten, fotografieren. Aber mit der Zeit entwickelt sich eine Routine und mittlerweile weiß ich genau, wie ich ein Gericht in Szene setzen muss, damit es auf dem Foto wirkt. Es ist zwar eine One-Man-Show, aber es macht mir großen Spaß, alles selbst in der Hand zu haben.